Körperliche Veränderungen in den Wechseljahren

Innerliche und äußerliche Veränderungen während der Wechseljahre

Auch wenn rund ein Drittel der Frauen fast keine Beschwerden in den Wechseljahren verspürt, so ist diese Zeit dennoch eine Phase der Veränderung.
Das gilt nicht nur für verschiedene Funktionen des Körpers, sondern auch für äußerliche Anzeichen.
Das ist jedoch noch lange kein Grund, in Panik zu verfallen, für die eigene Attraktivität schwarz zu sehen und der Biologie vollends das Zepter zu überlassen.

Um welche Veränderungen handelt es sich?

Grund für den ganzen Umbruch im weiblichen Körper ab ca. Mitte 40 ist das Zusteuern auf die Menopause, die letzte Regelblutung.
Für den Körper bedeutet dies eine große hormonelle Umstellung, es werden weniger Sexualhormone (Östrogen und Progesteron) gebildet, und der Hormonmangel macht sich oftmals in lästigen Beschwerden bemerkbar.
Am bekanntesten sind dabei sicherlich Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafprobleme.
Die Veränderungen machen auch vor oft vor Haut und Haar, der Linie und in der Folge auch vor dem psychischen Wohlbefinden nicht Halt.
Dank den intensiven Forschungsergebnissen von Medizin und Kosmetik ist man jedoch heute in der Lage, viele Veränderungen positiv zu beeinflussen. Und das bedeutet mitnichten, dass nur eine Hormontherapie das Mittel der Wahl ist!

Haut:

Das Hormon Östrogen spielt eine wichtige Rolle für eine elastische Haut, da es zur Kollagenbildung benötigt wird. Ebenso wichtig ist auch die Vorstufe zum Östrogen, das in der Nebennierenrinde gebildete DHEA.
Ein sinkender Östrogenspiegel hat zur Folge, dass sich die Haut nicht mehr in derselben Geschwindigkeit regeneriert wie in jungen Jahren.
Die Haut wird verliert an Elastizität, trocknet aus, Falten hinterlassen ihre Spuren. Auch die Schleimhäute verändern sich, werden trockener und empfindlicher.

Zu einem kosmetischen Problem kann auch das Androgen beitragen, das ist das männliche Sexualhormon, welches zu einem kleinen Teil auch in den weiblichen Eierstöcken produziert wird.
Fehlt der Ausgleich durch das Östrogen, führt das Androgen möglicherweise zu einer vermehrten Talgproduktion, und die Haut erlebt eine zweite Pubertät in Form von Mitessern und Pickeln.
Hautunreinheiten in den Wechseljahren können auch noch durch andere Faktoren begünstigt werden wie ungesunde Ernährung, Stress, Medikamenteneinnahme etc.
Die Haut in den Wechseljahren benötigt Feuchtigkeit, innerlich wie äußerlich.
Deshalb sollten Sie darauf achten, ausreichend (=rund 2 l) zu trinken in Form von Wasser, Tees und Saftschorlen.
Zur äußerlichen Pflege empfehlen sich Cremes mit dem Wirkstoff Hyaluronsäure, ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes. So wird das Feuchtigkeitsdepot der Haut wieder aufgefüllt.
Ungeschützte, längere Sonnenexposition gilt es ebenso zu vermeiden (es bilden sich schneller Altersflecken), wie heißes und langes Duschen.
Gegen die Akne in den Wechseljahren helfen speziell auf die Haut abgestimmte Pflegeprodukte zur Reinigung, ist das Problem sehr ausgeprägt, kann über eine Hormoneinnahme nachgedacht werden.

Haare:

Etwa jede 5. Frau bemerkt in den Wechseljahren Haarausfall, bzw. ein Ausdünnen der Haare vor allem im Scheitelbereich.
Ein weiteres, von vielen Frauen als sehr störend wahrgenommenes Problem ist eine verstärkte Behaarung im Gesicht (oftmals als „Damenbart“ bezeichnet).
Die Ursache dafür ist, dass der Körper weiterhin männliche Hormone (Androgene) produziert, aber die Produktion der weiblichen Hormone rückläufig ist. Man ist jedoch nicht dazu verdammt, diese Veränderungen einfach hinzunehmen.
Wer unter störender Gesichtsbehaarung leidet, dem kann der Arzt ein Antiandrogen verschreiben, damit wieder mehr Gleichgewicht im Hormonhaushalt herrscht.
Beim Haarausfall sollte zuerst mittels Blutbild abgeklärt werden, ob nicht ein Schilddrüsenproblem oder ein Eisenmangel vorliegt, und im Falle diese Probleme beheben.
Ansonsten steht auch hier eine Therapie mit Hormonen zur Verfügung, oder eine lokale Therapie mit dem Wirkstoff Minoxidil, mit dem gute Erfolge erzielt werden.

Gewichtszunahme:

Das Überwiegen der männlichen Hormone hat noch eine weitere Auswirkung, nämlich dass die Fettverteilung in den Wechseljahren eher der von Männern entspricht.
Das heißt, der Bauch rundet sich, der Po wird flacher, die Taille verschwindet.
Außerdem verlangsamt sich der Stoffwechsel, was bedeutet, dass man bei gleichbleibender Kalorienzufuhr langsam, aber stetig zunimmt.
Deshalb sollte man in den Wechseljahren der Nahrungszufuhr mehr Aufmerksamkeit schenken, und die Waage und den BMI (Body Mass Index) nicht aus den Augen verlieren.
Übergewicht und Adipositas stellen ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar!
Neben gesunder, ausgewogener und vitaminreicher Ernährung ist Sport besonders wichtig, um das Gewicht auch in den Wechseljahren zu halten. Walking, Jogging und Pilates eignen sich besonders, um Muskeln zu stärken und die schlanke Silhouette zu halten.

Müdigkeit und schlechter Schlaf:

Bleierne Müdigkeit, mit der man sich oft durch den Tag schleppt, gehört mit zu den unangenehmsten Symptomen der Wechseljahre.
Sollte Eisenmangel die Ursache dahinter sein, so kann man das Problem mit einer Substitution und/oder vermehrt eisenhaltiger Nahrung lösen.
Oftmals rauben aber auch Hitzewallungen den Schlaf, der Körper befindet, man ist um 4 Uhr ausgeschlafen, oder negative Gedanken und Grübeleien rauben den Schlaf.
Gegen Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche hilft eine kühle Dusche, die Haare über Nacht am besten hochstecken oder zum Zopf binden.
Es sollte lockere Kleidung am besten aus Baumwolle getragen werden, synthetische Materialien sollten vermieden werden.
Die Temperatur im Schlafzimmer sollte 18 °C nicht übersteigen.
Geht man zeitig zu Bett, hat man zumindest einige Stunden Schlaf hinter sich, falls der Körper meint, um 5 Uhr wach sein zu müssen. Wenn negative Gedanken vom erholsamen Schlaf abhalten, sollte man am besten das Bett verlassen, zur Ablenkung ein wenig lesen oder fernsehen, bis man die nötige „Bettschwere“ wieder erreicht hat.

Osteoporose:

Wird der Östrogenspiegel niedriger, beeinflusst das auch die Knochensubstanz.
Der Knochenaufbau verlangsamt sich, der Knochenabbau hingegen beschleunigt sich.
In den ersten Jahren merkt man noch kaum Beschwerden, später aber folgen Knochen- und Rückenschmerzen, und wenn die Osteoporose nicht erkannt und behandelt wird, kommt es irgendwann auch zu Knochenbrüchen.
Um der Osteoporose vorzubeugen, sollte spätestens in den Wechseljahren auf eine kalziumreiche Ernährung geachtet werden.
Zudem spielt auch die Vitamin D-Zufuhr eine Rolle, damit das Kalzium fixiert werden kann.
Dies geschieht über einen 15 bis 20-minütigen Aufenthalt (mit entsprechendem Sonnenschutz!) an der Sonne, der vor allem im Winter wichtig ist.